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Lerngelegenheiten für Kinder bis 4

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65 Kurzfilme über frühkindliches Lernen im Alltag

4. Lebensjahr (und älter)

Lerngelegenheiten 2014 (6 Themen)

Kinder unter sich

Draussen

## Gemeinschaftliches Lernen

Beim gemeinsamen Durchbohren des Schneehaufens bieten sich den Kindern viele Lerngelegenheiten. Am Anfang steht die Idee, im Schneeberg zu stochern. Daraus folgt der Plan, ein Loch hindurchzubohren. Die Kinder finden heraus, wie sie Rechen und Stöcke am besten einsetzen, um ein Loch zu bohren (Nevin: „Wir müssen ganz fest drücken.“), entdecken das Prinzip der Hebelwirkung und erfahren etwas über die Konsistenz von Schnee.

Die drei üben sich aber auch im sozialen Umgang miteinander. Meret ist noch etwas jünger als die beiden anderen und bekommt konkrete Tipps, wie sie beim Bohren am besten vorgehen soll. Alle drei lernen, im gemeinsamen Spiel zu kooperieren und andere Blickwinkel einzunehmen. Ganz konkret heisst das auch, nachzuschauen, wie sich der Berg und das bereits gebohrte Loch von der gegenüber liegenden Seite zeigen. Sie können sich im Austausch miteinander eine eigene Meinung bilden und voneinander lernen. Gemeinsam erweitern sie ihr Wissen (Ko-Konstruktion).

Um ihr Ziel zu erreichen, müssen die Kinder sich verständigen. Sie wechseln sich ab, geben einander Tipps und sagen, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind. Dabei erleben Anna, Nevin und Meret Zusammengehörigkeit und machen erste Erfahrungen im demokratischen Miteinander. Die Zusammenarbeit erfordert viel Absprache unter den Kindern. Sie erproben und erweitern so auch ihre sprachlichen Fähigkeiten.

> Mehr dazu im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 2: Kommunikation: Ein vielfältiges Bild von sich und der Welt erwerben Kinder durch den Austausch mit anderen (S. 37 ff.); Das Fundament: Beziehung und gemeinschaftliches Lernen (S. 28 f.).

## Anregungsreiche Lernumgebung

Das Spielen im schneebedeckten Garten bietet den warm angezogenen Kindern der Kita-Gruppe eine spannende und anregungsreiche Lernumgebung. Kinder mit ähnlichen Interessen finden zusammen und gehen gemeinsam einer Tätigkeit nach. Nevin, Anna und Meret wollen ein Loch in den Schneehaufen bohren. In Rechen und Stöcken finden sie geeignete Werkzeuge, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Während einer Viertelstunde widmen sie sich konzentriert und ungestört ihrem Ziel.

Kindern Zeit und Gelegenheiten zu bieten, um sich eigene Ziele zu setzen und dafür eigene Lösungen zu finden, ist eine zentrale Voraussetzung, damit diese Selbstwirksamkeit und Erfolgsfreude erleben können. Zudem braucht es auch im freien Spiel eine vertraute, verlässliche und verfügbare Bezugsperson, welche die nötige Sicherheit vermittelt, damit sich die Kinder ungestört und konzentriert beschäftigen können.

Im vorliegenden Beispiel ist die Erzieherin in Sicht- und Hörweite der Kinder und könnte jederzeit unterstützend eingreifen, falls die Kinder nach Hilfe fragen oder die Kinder neue Impulse für ihr Spiel benötigen. So sind für Nevin, Anna und Meret alle Voraussetzungen gegeben, um vertieft und ausdauernd zum selbst gesetzten Ziel zu gelangen und dabei einiges zu lernen.

> Mehr dazu im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Pädagogisches Handeln: Bildungsprozesse anregen und Lernumgebungen gestalten (S. 52 ff.).

## Forschen und Entdecken

Mit dem Durchbohren des Schneehaufens haben sich Nevin, Anna und Meret keine einfache Aufgabe gestellt. Kinder nehmen beeindruckende Anstrengungen auf sich, um ein Ziel zu erreichen oder um etwas herauszufinden. Der starke Motor dafür ist ihre Neugier. Sie lernen forschend und entdeckend. Selber experimentieren sowie eigene Erklärungen und Hypothesen zu entwickeln, bereitet ihnen Freude und entspricht dem Lernen junger Kinder bestens.

Beim Arbeiten mit Rechen und Stöcken sind Nevin, Anna und Meret aktiv und erleben, dass sie etwas bewirken können. Beharrlich verfolgen sie ihr Ziel und kommen schliesslich zum Erfolg. Ein schönes Erlebnis! Gestärkt durch diese Erfahrung werden sie ein nächstes Mal wieder Pläne schmieden und diese voller Energie und Tatendrang umsetzen.

> Mehr dazu im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 6: Ganzheitlichkeit und Angemessenheit: Kleine Kinder lernen mit allen Sinnen, geleitet von ihren Interessen und bisherigen Erfahrungen (S. 46 f.).

## Learning together

Working together to drill a hole through a pile of snow gives the children many opportunities for learning. It all starts with the idea to poke and prod the snow “mountain”. And then comes the plan to make a hole right through it. The children try out the best ways to drill a hole using the rake and sticks (Nevin: “We have to push hard like this“), discover the principle of leverage and learn something about the consistency of snow.

But the three children are also gaining experience in social interaction. Meret is a bit younger than the other two and is given specific tips on how she should go about making the hole. All three children are learning to cooperate in joint play and to take different perspectives. Specifically, that also means checking how the mountain and the drilling look on the other side. Through talking to each other they can form their opinions and learn from one another. They expand their knowledge together (co-construction).

To achieve their goal they must communicate. They take turns, give each other tips and say if they do not agree with something. This gives Anna, Nevin and Meret a feeling of belonging as well as their first experiences with democratic cooperation. Working together requires a lot of consultation among the children. When speaking with each other, they are trying out and expanding their language skills.

> For more information, see Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 2: Kommunikation: Ein vielfältiges Bild von sich und der Welt erwerben Kinder durch den Austausch mit anderen (S. 37 ff.); Das Fundament: Beziehungen und gemeinschaftliches Lernen (S. 28 ff.).

## Stimulating learning environment

Play in the snow-covered garden offers the warmly dressed children in the day care group an interesting and stimulating learning environment. Children with similar interests gather together and engage in activities together. Nevin, Anna and Meret want to drill a hole in a pile of hard snow. They find that the rake and sticks are appropriate tools to translate their goal into action. For a full 15 minutes they devote concentrated effort to reaching their goal, without interruption.

Children need to be allowed ample time and opportunities to set their own goals and to find their own solutions, so that they can experience self-efficacy and feelings of success. During free play they also need a familiar, reliable and accessible caregiver who gives them the necessary security to be able to engage in an activity with concentration and without interruption.

In this example, the day care group teacher is in sight and in hearing distance; she could provide support at any time if the children asked for help or needed new impetus for their play. Thus, all the necessary conditions are fulfilled to allow Nevin, Anna and Meret to concentrate on their activity with persistence and meet their own goal, learning all the while.

> For more information, see Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Pädagogisches Handeln: Bildungsprozesse anregen und Lernumgebungen gestalten (S. 52 ff.).

## Research and discovery

In choosing to drill a hole through the hard pile of snow, Nevin, Anna and Meret have not set themselves an easy task. Children devote considerable effort towards achieving a goal or finding something out. They are strongly motivated by their natural curiosity; they learn by exploring and discovering. They take pleasure in experimenting and developing their own explanations and hypotheses; this is how young children learn best.

By actively engaging in working with the rake and the sticks, Nevin, Anna and Meret experience that they can have an effect the world around them.They work towards accomplishing their goal with persistence, and in the end they are successful. It’s a wonderful feeling! Strengthened by this experience, they will make other plans in future and translate them into action with energy and zest.

> For more information, see Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 6: Ganzheitlichkeit und Angemessenheit: Kleine Kinder lernen mit allen Sinnen, geleitet von ihren Interessen und bisherigen Erfahrungen (S. 46 f.).

## Apprendre ensemble

Le percement d’un trou dans un tas de neige est une activité riche d’enseignements pour les enfants. Au début, ils ont l’idée de piquer avec leurs bâtons dans la petite montagne. Ensuite, le projet évolue et il s’agit de percer un trou. Les enfants réalisent comment utiliser au mieux le râteau et le bâton pour percer (Nevin: «Il faut appuyer fort. Très fort.»), découvrent l’effet de levier et apprennent des choses sur les propriétés de la neige.

Les trois enfants exercent aussi leurs compétences sociales. Meret est un peu plus jeune que les deux autres et on lui donne des conseils sur la meilleure manière de creuser. Les trois enfants apprennent dans ce jeu à coopérer et à adopter le point de vue des autres. Concrètement, cela veut dire observer l’aspect du trou de l’autre côté de la montagne. Chacun peut se faire sa propre idée sur la base de l’échange avec les autres et apprendre des autres. Ils élargissent leurs connaissances ensemble (co-construction).

Pour atteindre leur objectif, les enfants doivent s’entendre. Ils changent de position, se donnent des conseils et disent s’ils ne sont pas d’accord à propos de quelque chose. Anna, Nevin et Meret éprouvent ce qu’est l’affinité et font de premières expériences d’un être ensemble démocratique. La collaboration nécessite beaucoup de communication entre eux. Ils exercent et étendent ainsi leurs capacités langagières.

> Pour en savoir plus, veuillez vous reporter au Cadre d’orientation pour la formation, l’accueil et l’éducation de la petite enfance en Suisse: 2e ligne directrice: Communication: les enfants acquièrent une représentation diversifiée d’eux-mêmes et du monde grâce à leurs interactions (p. 37 ss.); Principes fondamentaux: Relations et vie en communauté (p. 28 ss.).

## Un environnement d’apprentissage plein de stimulations

Les enfants du groupe de la garderie sont habillés chaudement. Jouer dans le jardin recouvert de neige est passionnant pour eux. C’est un environnement d’apprentissage plein de stimulations. Des enfants qui s’intéressent à des choses similaires se retrouvent ensemble et poursuivent une activité en commun. Nevin, Anna et Meret veulent percer un trou dans le tas de neige. Le râteau et des bâtons sont des outils tout à fait appropriés pour mettre en œuvre ce projet. Ils s’absorbent pendant un bon quart d’heure dans leur travail.

Donner aux enfants le temps et la possibilité de se fixer leurs propres objectifs et de chercher leurs propres solutions est une condition essentielle pour qu’ils fassent l’expérience de l’auto-efficacité et de la satisfaction d’avoir réussi. Mais une personne de référence fiable et disponible est nécessaire même lorsque les enfants sont laissés à eux-mêmes, afin qu’ils puissent se concentrer et s’atteler à leur activité en toute sécurité.

Dans notre exemple, l’éducatrice est à proximité, elle peut voir et entendre les enfants, et peut donc intervenir en tout temps, si les enfants demandent de l’aide ou ont besoin de nouvelles impulsions pour leur jeu. Toutes les conditions sont donc réunies pour que Nevin, Anna et Meret s’absorbent profondément dans l’objectif qu’ils se sont fixés, apprenant un certain nombre de choses au passage.

> Pour en savoir plus, veuillez vous reporter au Cadre d’orientation pour la formation, l’accueil et l’éducation de la petite enfance en Suisse: Actions pédagogiques: Stimuler les processus d’apprentissage et structurer l’environnement d’apprentissage (p. 52 ss.).

## Rechercher et découvrir

En décidant de percer un trou dans le tas de neige, Nevin, Anna et Meret n’ont pas choisi une chose facile. Les enfants sont prêts à faire d’importants efforts pour atteindre un objectif ou pour découvrir quelque chose. Le puissant moteur de ce phénomène est leur curiosité. Ils apprennent en recherchant et en découvrant. Faire soi-même l’expérience et élaborer ses propres explications et hypothèses leur procure de la joie et c’est ce qui convient le mieux à l’apprentissage chez les jeunes enfants.

Nevin, Anna et Meret s’activent avec le râteau et le bâton, et réalisent qu’ils peuvent avoir une influence sur les choses.Ils poursuivent leur but avec ténacité et réussissent finalement. Belle sensation! Cette expérience les aura renforcés et la prochaine fois, ils concevront de nouveaux plans, qu’ils s’efforceront de mettre en œuvre avec énergie et dynamisme.

> Pour en savoir plus, veuillez vous reporter au Cadre d’orientation pour la formation, l’accueil et l’éducation de la petite enfance en Suisse: 6e ligne directrice: Globalité et adaptation: les jeunes enfants ont recours à tous leurs sens pour l’apprentissage, guidés par leurs intérêts et leurs expériences antérieures (p. 46 s.).

## Apprendimento collettivo

Perforando insieme il mucchio di neve si presentano ai bambini numerose occasioni di apprendimento. In un primo momento si affaccia l’idea di bucherellare la montagnetta di neve. Poi prende forma l’idea di fare un buco che attraversi il mucchio. Di seguito i bambini scoprono come possono usare al meglio i rastrelli e i bastoni per fare il foro (Nevin: “Dobbiamo spingere con forza”); scoprono così il principio della leva e possono imparare qualcosa sulla consistenza della neve.

I tre bambini esercitano tra di loro anche le relazioni sociali. Meret è la più giovane e riceve importanti informazioni su come procedere per far avanzare la perforazione. Ciò significa, concretamente, osservare come si forma il foro nella fiancata opposta della montagnetta. Nel corso dello scambio tra di loro, possono imparare gli uni dagli altri e farsi un’opinione. Insieme ampliano le loro conoscenze (co-costruzione).

Per poter raggiungere l’obiettivo, i bambini devono capirsi. Si alternano nei turni, tra di loro si scambiano suggestioni e, quando non sono d’accordo, manifestano il loro dissenso. Anna, Nevin e Meret vivono il sentimento di appartenenza e fanno le prime esperienze dello stare insieme in forma democratica. La collaborazione implica la ricerca del consenso tra di loro. In questo modo ampliano pure le loro conoscenze linguistiche.

> Per saperne di più vedi il Quadro d’orientamento per la formazione, l’educazione e l’accoglienza della prima infanzia in Svizzera: Principio guida 2: Comunicazione: i bambini acquisiscono un’immagine differenziata sfaccettata di loro stessi e del mondo, grazie allo scambio con gli altri (p. 37 ss.); Fondamento: Relazioni e apprendimento sociale (p. 28 s.).

## Ricercare e scoprire

Perforare il mucchio di neve non è stato certamente un compito facile per Nevin, Anna e Meret. E’ impressionante come i bambini prendono sulle loro spalle sforzi considerevoli per raggiungere un obiettivo, oppure per scoprire qualche cosa. Il motore che li spinge è la curiosità. Imparano ricercando e scoprendo. Quando i bambini possono sperimentare in modo autonomo e sviluppare varie ipotesi con le relative interpretazioni, provano piacere, e tutto ciò favorisce l’apprendimento.

Lavorando con il rastrello e con i bastoni Nevin, Anna e Meret sono attivi e constatano che possono produrre un effetto. Perseguono lo scopo con perseveranza e, al termine, raggiungono il risultato. Una bella esperienza! In una prossima occasione, incoraggiati da questa esperienza, concepiranno nuovi piani e cercheranno di tradurli in pratica con grande energia e con voglia di agire.

> Per saperne di più vedi il Quadro d’orientamento per la formazione, l’educazione e l’accoglienza della prima infanzia in Svizzera: Principio guida 6: Globalità e adattamento: i bambini piccoli imparano con tutti i sensi, guidati dai loro interessi e dalle precedenti esperienze (p. 46 s.).